Netzhauterkrankungen
Die Netzhaut kleidet das Auge im Inneren aus und leitet das Bild über den Sehnerv zum Gehirn.
Die sehr präzise Untersuchung der Netzhaut kann wertvolle Hinweise auf verschiedene Erkrankungen geben und damit einfach, schnell und zielführend für eine Therapieentscheidung sein.
Warum werden manche Patienten „weitgetropft“?
Bei bestimmten Augenerkrankungen ist eine durch die Gabe von Augentropfen verursachte medikamentöse Pupillenerweiterung (Mydriasis) notwendig, um bei großer Pupille
die gesamte Netzhaut mit einem Augenspiegel und Lupe (Ophthalmoskopie) sowie gegebenenfalls zusätzlich mit einem Kontaktglas beurteilen zu können. Für einige Stunden besteht dann Fahruntüchtigkeit und die Sehkraft ist etwas herabgesetzt.
Was kann man bei der Netzhautspiegelung erkennen ?
Den Sehnervkopf (Papille) krankhaft verändert z.B. beim Grünen Star bestimmten Sehnervenerkrankungen oder bei Hirntumoren.
Die Blutgefäße und ihre Veränderungen, z.B. durch Zucker (Diabetische Retinopathie), hohen Blutdruck (Retinopathia hypertensiva), Thrombosen, Infarkte.
Die Stelle des schärfsten Sehens (Makula) und ihre Beschädigungen durch Alterung, Gifte, Erkrankungen, Nebenwirkung von Medikamenten, erblich bedingt (Makulopathie) und Verletzungen (z.B Blutungen nach Unfällen)
Die intakte anliegende Netzhaut sollte bei Patienten mit bekannter Kurzsichtigkeit alle 1-2 Jahre überprüft werden. Der Augapfel ist lang und gedehnt. Folglich besteht ein erhöhtes Risiko für Einrisse und Netzhautlöcher mit der Gefahr der Netzhautablösung (Amotio retinae). Frühzeitig erkannt lässt sich ein Netzhautloch leicht durch eine Laserstrahlen behandeln.
Das Vorliegen von Tumoren oder Metastasen im Auge bzw. beobachtungsbedürftigen Veränderungen wie einem “Leberfleck” im Auge, dem sogenannten Aderhautnävus.
Schwerwiegende Entzündungen des Augeninneren (z.B. Uveitis)